Ob allgemein, halbprivat oder privat – bei der Wahl Ihrer Spitalzusatzversicherung stehen Sie vor wichtigen Entscheidungen. Welche Vorteile bietet Ihnen jede Option? Welche Wahlfreiheit geniessen Sie und wie wirkt sich das auf die Kosten aus?

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die verschiedenen Versicherungstypen unterscheiden und was Sie bei der Entscheidung für eine selbstbestimmte Gesundheitsversorgung beachten sollten.

Was sind die Unterschiede zwischen «allgemein», «halbprivat» und «privat»? Wir geben Ihnen gerne einen Überblick:

Spitalzusatzversicherungen

Allgemein

Spitalaufenthalt
Behandlung in der allgemeinen Abteilung (Mehrbettzimmer)

Arzt- und Spitalwahl
Zugewiesener Arzt (i. d. R. Assistenzarztbetreuung), allgemeine Abteilung öffentlicher Spitäler

Kosten
Niedrige Prämien

 

Halbprivat

Spitalaufenthalt
Behandlung in privater Abteilung oder Privatklinik (Zweibettzimmer)

Arzt- und Spitalwahl
freie Arztwahl (Oberarzt/Facharzt/Belegarzt), private Abteilung oder Privatklinik, teilweise Wahlbehandlung im Ausland

Kosten
Mittlere Prämien, wahlweise mit Selbstbehalt

Privat

Spitalaufenthalt
Behandlung in der privaten Abteilung oder Privatklinik (Einzelzimmer)

Arzt- und Spitalwahl
freie Arztwahl (Chefarzt/Facharzt/Belegarzt), zusätzlich zu halbprivat i. d. R. Wahlbehandlung im Ausland

Kosten
hohe Prämien, wahlweise mit Selbstbehalt

Viele Leute geben heutzutage viel Geld für Konsumgüter aus. Ferien, Handy oder Leasing sind teuer und stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten für eine gute Gesundheitsvorsorge. Es wird relativ schnell beschlossen, sich ein Handy für CHF 1200.– zu leisten oder die nächste Reise für CHF 3000.– zu buchen. Bei der Gesundheitsvorsorge sieht das meist anders aus. Die monatliche Prämie der Zusatzversicherung scheint auf den ersten Blick hoch zu sein, doch es lohnt sich, genauer hinzuschauen und für den Ernstfall gut abgesichert zu sein.

Das folgende Beispiel zeigt auf, dass die Preisunterschiede zwischen einer allgemeinen und einer halbprivaten Lösung geringer sind, als gemeinhin angenommen.  

infografik-zusatzversicherung-de
infografik-zusatzversicherung-de

Was sagt der Experte dazu?

Für wen ist eine halbprivate oder eine private Spitalzusatzversicherung sinnvoll – und für wen weniger?

Für Personen mit einem höheren Anspruch an die medizinische Versorgung empfiehlt sich die Prüfung einer halbprivaten oder privaten Versicherungsdeckung. Nicht nur der Zugang zu Privatkliniken und die Behandlung durch einen Ober- bzw. einen Chefarzt können Argumente sein, sondern auch Leistungen für Wahlbehandlungen im Ausland und je nach Krankenkasse eine bessere, persönlichere Betreuung und ein schnellerer Zugang zu Spezialisten. Auch der Personalschlüssel für das Pflegepersonal kann auf Privatabteilungen besser sein, was die Sicherheit und den Komfort erhöht.

Kann sich jede Person halbprivat oder privat versichern lassen?

Wie bei allen Zusatzversicherungen findet eine Gesundheitsprüfung statt. Entsprechend empfiehlt es sich, über die Deckung nachzudenken, bevor gesundheitliche Einschränkungen eintreten.

Für wen ist eine allgemeine Spitalzusatzversicherung sinnvoll?

Es gibt kantonale Unterschiede der Tarife, die ohne Zusatzversicherung selbst zu tragen wären. Allenfalls muss dann eine Verlegung stattfinden, die ohne Zusatzversicherung weitere Kosten mit sich bringt. Viele
allgemeine Zusätze bieten heute für einen kleinen Mehrpreis bei Spitaleintritt eine Wahlmöglichkeit der Abteilung mit entsprechendem Selbstbehalt an (Flex-Modelle).  

Kann ich auch erst vor einem Spitaleintritt eine Spitalzusatzversicherung abschliessen?

Nein, denn in diesem Falle wäre – wie oben erwähnt – bereits eine gesundheitliche Belastung vorhanden, welche die Aufnahme erschwert oder verunmöglicht.

Können allgemein Versicherte bei einem Spitalaufenthalt die Kosten für eine halbprivate oder private Behandlung auch selbst bezahlen – und damit hohe Prämien vermeiden?

Ja, das wäre möglich. Die Mehrkosten können jedoch beträchtlich sein und bei Engpässen in Spitälern haben halbprivat oder privat Versicherte Vorrang. Wer bereits mit diesem Gedanken spielt, sollte sich frühzeitig mit einer höheren Versicherungsdeckung auseinandersetzen. Diverse Anbieter haben erkannt, dass gerade junge Menschen höhere Kosten scheuen, und bieten die Möglichkeit, für eine kleine Mehrprämie zu einem
späteren Zeitpunkt ohne erneute Gesundheitsprüfung zu wechseln. So bleibt man
flexibel, auch wenn sich der Gesundheitszustand ändert.  

Wie kann ich die Kosten für eine halbprivate oder private Zusatzversicherung möglichst tief halten?

Es gibt Modelle mit einem zusätzlichen Selbstbehalt oder Flex-Modelle, bei denen man beim Spitaleintritt die Deckung wählt und den Selbstbehalt bezahlt.

Was gilt es bei den Flex-Modellen zu beachten?

Die Angebote können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Hier gilt es, die Bedingungen genau zu studieren und für den Schadenfall entsprechende Rücklagen zu bilden.  

Was sind die generellen Vorteile der halbprivaten und der privaten Spitalzusatzversicherung?

Die medizinische Versorgung der Patienten ist grundsätzlich qualitativ höher – nicht nur in Bezug auf das Zimmer und den Komfort, sondern auch in Bezug auf die medizinische Behandlung an sich. Dabei sprechen wir über den schnelleren Zugang zu Spezialisten, mehr Freiraum bei Operationsmethoden und generell mehr Budget für die medizinische Versorgung der Patienten.

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Tom Waldis

Tom Waldis ist seit über zehn Jahren als Finanzberater IAF bei Swiss Life Select tätig und berät seine Kundinnen und Kunden ganzheitlich und umfassend. Früher arbeitete er als Pflegefachmann HF in diversen Institutionen und leitete über mehrere Jahre eine Spitex- und Seniorenbetreuungsorganisation.

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